Bild-, ton- und wortgewaltig wird der Typus der Heldin und Galionsfigur hinterfragt, die den Weg in eine bessere Zukunft weist. Jeanne d’Arc *1412, Carola Rackete *1988, Malala Yousafzai *1997. Emma Gonzalez *1999. Greta Thunberg *2003. Was bringt junge Frauen dazu für eine Sache zu kämpfen?
Spiel: Kaya Abfalter. Musik: IN LIMBO (Carmen Bucher, Candid Rütter, Marc Hunkeler, Andy Affentranger, Joel Spitaleri, Manuel Heini). Text: Lou Meili. Komposition: Candid Rütter, Marc Hunkeler. Regie/Licht: Sandro Griesser. Dramaturgie: Christine Glauser. Ausstattung/Fotos: Réka Szücs. Produktionsleitung: Anna Meier, Gianna Grazioli.
Jeanne d’Arc, geboren 1412. Carola Rackete, geboren 1988. Malala Yousafzai, geboren 1997. Emma Gonzalez, geboren 1999. Greta Thunberg, geboren 2003.
Ein Palimpsest ist ein mittelalterliches Schriftstück, von dem der ursprüngliche Text abgeschabt oder abgewaschen und das danach neu beschriftet wurde. In den meisten Fällen blieb aber der alte Text unter dem neuen immer noch sichtbar. Genauso reicht die Legende der Jeanne d’Arc bis zu uns in die Gegenwart hinein und die Auseinandersetzung mit der längst vergangenen Geschichte lässt nebst deutlich lesbaren Inhalten weitere Schichten und Parallelen erkennen.
Die Bühne des Tojo Theater wird zur Werkstatt, in der konstruiert und dekonstruiert wird. Bild-, ton- und wortgewaltig hinterfragen ein junges Berner Theaterkollektiv und eine Luzerner Band diesen Typus der Heldin, die als Galionsfigur den Weg in eine bessere Zukunft weisen soll. Was bringt eine junge Frau dazu, mit beinahe unbeirrbarer Radikalität für eine Sache zu kämpfen? Und warum folgen ihr so viele Menschen? Die Zahnräder greifen ineinander, die Maschine springt an, ihr Lauf scheint unaufhaltsam. Die Mechanismen sind ja seit eh und je dieselben. Oder?