Verdolmetschung in Deutschschweizer Gebärdensprache am 07. April 2023.
Audiodeskription und taktile Einführung am 15. April 2023.
Perseus enthauptet Medusa, Perseus bezwingt Atlas, Perseus rettet die schöne Andromeda. Perseus ist ein Held! Und ein Mann. Eine Analyse unserer Gesellschaft, die toxische Männlichkeiten hervorbringt.
Spiel: Elena Adouama, Melodie Burri, Amira Fischer, Annick Herren, Jonas Hirrschi, Corinne Kneubühler, Riccardo Legena, Ilja Loutsenko, Jonas Luginbühl, Sebastian Schafer, Leona Steiner, Felice Stockhammer, Mena Taverna, Josefine Vifian. Musik: Giulia-Rosanna Bättig, Luka Mandic, Adrian Städeli, Johanna Pärli. Text: Laura Higson. Regie: Nora Steiner. Bühne: Rosanna Rotach. Kostüme: Magda Lena Zehnder. Licht/Technik: Christoph Kaiser. Dramaturgie/Fotos: Joel Franz. Produktionsleitung: Anna Meier.
Perseus kämpft, Perseus siegt, Perseus ist ein Held! Und ein Mann. Also, ein Mann will er jedenfalls werden. Und dazu muss er ein Held sein. So macht er sich also auf und stellt sich zuerst mal vor: „Ich bin Perseus, Sohn des Zeus und der Danae …“ Und das dauert. Und dauert. Man möchte meinen, bei einem derartigen narrativen Überschuss läuft einem das Publikum davon, aber nein: Die Bevölkerung ist begeistert. Sie feiert Perseus, den Helden. Und sie tut dies so lange, bis Perseus sich selbst als Helden feiert, in unerträglich langen Monologen. Nur passt das so überhaupt nicht zu seiner Gefühlswelt. Diese kommt aber gar nicht zur Sprache, weil sie unerreichbar tief im Verborgenen und Vergessenen schlummert. Zum Glück landet Perseus nach getaner Heldenarbeit dann im Hochzeitsbett, wo Gefühle endlich gezeigt werden dürfen. Aber auch in diesem heteronormativen Safe-Space für emotional unterversorgte Männer stellt sich die erhoffte Entspannung nicht ein. Es liegt auf der Hand: Es fehlt an Dialog.
Mithilfe eines 14-köpfigen Ensembles und drei Live-Musiker*innen untersuchen Edith. Theateremulsion und Projekt 210 am Bild des antiken mythologischen Helden, wie unsere westlich-patriarchale Gesellschaft toxische Männlichkeiten hervorbringt – und wie Verantwortung für das eigene Verhalten getragen werden muss.
Inhaltshinweis: Sexualisierte Gewalt.
7. April: Vorstellung mit Verdolmetschung in Deutschschweizer Gebärdensprache.
15. April: Vorstellung mit Audiodeskription, davor taktile Einführung um 19.15 Uhr, Anmeldungen an: tojo@reitschule.ch